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Geschichte der Griechen.
klagte er wohl, daß ihm dieser nichts zu tun übrig lassen werde. Von Philipp war er in vielen Dingen verschieden. Er war hochsinnig und edel, offenherzig, zuweilen von aufbrausender Heftigkeit, aber niemals kleinlich; er war umsichtig und klug, aber Verschlagenheit und Hinterlist lagen ihm fern; in seiner stolzen Kühnheit verachtete er die Gefahr. Ein unübertroffener Feldherr, ein hervorragender Herrscher, ein edler Charakter, ist er mit Recht der Große genannt worden.
Nach seiner Thronbesteigung hatte er sich zunächst gegen die barbarischen Völker im Norden Makedoniens zu wenden. Infolge seiner langen Abwesenheit verbreitete sich in Griechenland das Gerücht, er sei tot; es entstanden Unruhen, und Theben empörte sich. Aber mit Schnelligkeit er-junge König vor der abgefallenen Stadt, die erobert und zur furchtbaren Strafe fast ganz zerstört wurde; nur die Tempel der Götter blieben verschont, die Bevölkerung wurde in die Gefangenschaft verkauft. Nun unterwarf sich ganz Griechenland; es sammelten sich die Truppen für den großen Feldzug gegen die Perser, den er an seines Vaters Statt unternahm.
§49. Die Eroberung des Perserreiches. 334—330. Das Heer, das Alexander mit sich führte, zählte nur 30 000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter; es waren teils Macedonier, teils Griechen, teils auch Illyrier und Thracier. Seit der Zeit, als die zehntausend griechischen Söldner vom Per^rreich. Euphrat bis zum Pontus quer durch das Perserreich hindurch marschieren konnten, war dieser Staat immer mehr in Verfall geraten. Im Königshause waren Mord und Revolution häufig; die Satrapen fühlten sich teilweise als unabhängige Fürsten, und es kam vor, daß sie sich wechselseitig bekriegten; ganze Provinzen waren jahrelang im Aufstand begriffen. Auch der damalige König Darius Kodomannus war ein schwacher und kraftloser Monarch.
»34. Nachdem Alexander im Jahre 334 den Hellespont überschritten und im Angesicht der Höhe von Jlios am Grabhügel des Achill diesem ein Totenopfer Manitus” dargebracht hatte, traf er hinter dem Flusse G r a n i k u s auf ein von persischen Satrapen befehligtes Heer. Gegen den Rat seines Feldherrn Par -m e n i o n griff er an. Er selbst führte die macedonische Reiterei über den Fluß hinüber und trug nach einem wilden Kampfe, in dem er selbst in Lebensgefahr geriet und nur durch die Dazwischenkunft des Klitus gerettet wurbea über die persischen Reiter den Sieg bavon. Nun eroberte er Kleinasien. Als er nach der alten Stadt Gorbium kam, zeigte man ihm den berühmten gorbischen Knoten, der an dem Wagen des sagenhaften, alten phrygischen Königs Mibas Deichsel und Joch verbanb und an den sich die Weissagung.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Alexander Darius_Kodomannus Darius Alexander Alexander Königs_Mibas
Alexander der Große.
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umgab er, der Beherrscher Asiens, um den Asiaten zu zeigen, daß er an die Stelle der Perserkönige getreten sei, sich mit demselben Prunk und derselben Feierlichkeit, wie jene es getan hatten; dann erschien er in der persischen Königstracht und verlangte von allen, auch den Macedoniern, daß sie ihn durch Fußsall ehrten. Auch zog er vornehme Perser, Angehörige des bisher herrschenden Volksstammes, an sich heran und verlieh ihnen Ämter und Statthalterschaften; es lag ihm daran, Macedonier und Perser, die er beide zu herrschenden Völkern in seinem Reich bestimmt hatte, einander zu nähern. Zunächst aber erregten diese Neuerungen bei den Macedoniern, die sich zurückgesetzt glaubten, viel Unmut. Ja, es entstand eine Verschwörung gegen das Leben des Königs, um die auch Philotas, der Sohn Parmenions, wußte, ohne daß er sie ihm gemeldet hätte; als Alexander davon erfuhr, ließ er ihn hinrichten und auch feinen Vater Parmenion, der sich in Ekbatana befand, töten. Bald darauf führte die Mißstimmung der Offiziere wieder zu einem Ausbruch. Klitus reizte den König beim Gelage dadurch, daß er feine Taten herabsetzte und dafür die Verdienste seines Vaters aufs höchste pries; da ergriff Alexander im Rausche einen Speer und durchstach den, der ihm am Granikus das Leben gerettet hatte. Freilich, als er die Tat vollführt hatte, erfaßte ihn die tiefste Reue; drei Tage lang verschloß er sich vor den Seinen und weigerte sich Speise und Trank zu sich zu nehmen.
Bald aber war Alexander zu neuen Taten bereit; und die Seinen waren ^un9b{”°^ willig ihm zu folgen. Mit einem großen Heere, das teils aus Macedoniern und Griechen, teils aus ausgehobenen Asiaten bestand, brach er über das Gebirge in das märchenhafte Wunderland Indien ein. Er überschritt den Indus und drang bis zu dem Hyphasis vor, einem der Flüsse des Pand-fchab, des Fünfstromlandes; hier aber weigerten sich feine Truppen weiterzuziehen. Da entschloß er sich zur Umkehr. Zwölf turmhohe Altäre ließ er errichten, um das Endziel seiner Feldzüge zu bezeichnen. Dann fuhr er auf einer Flotte, die er hatte bauen lassen, den Indus abwärts bis zum indischen Ozean, den noch kein Grieche gesehen hatte, und brachte hier dem Poseidon ein feierliches Opfer. Die Flotte übergab er darauf feinem Admiral N e a r ch u s, der sie durch unbekannte Meere bis zur Mündung des Euphrat und Tigris führte; er selbst begann mit dem Landheer den Rückmarsch durch die wasserlosen Wüsten Gedrosiens, des heutigen Veludschistan. Dort erduldeten die Truppen furchtbare Qualen, und viele von ihnen starben; aber der König teilte mit ihnen alle ihre Leiden und schüttete wohl das ihm in einem Helm gebrachte Wasser ungetrunken auf den Boden, um vor den Seinen nichts voraus zu haben.
Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch für Miidcheiilch. I. 5. Auff.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_der_Große Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Neubauer
Ter Beginn der Ständekämpfe.
61
machten, um parteiisch Recht zu sprechen. Viele Plebejer waren auch, wie die athenischen Bauern zu Solons Zeit, in Schulden geraten; da aber die Zinsen sehr hoch waren, so waren sie oft nicht in der Lage sie abzutragen; und nach dem strengen Schuldrecht wurde ihnen dann nicht nur die Habe genommen, sondern auch sie selbst nebst ihrer Familie verkauft.
In diesen Nöten faßten die Plebejer, wie die Sage berichtet, den Entschluß, Rom zu verlassen und auf dem „heiligen Berge" am Ufer ®,n£ng des Anio, der wenig oberhalb Roms in den Tiber mündet, eine neue Stadt zu gründen. Mit Weib und Kind zogen sie dorthin. Die Patrizier be- Berg, fanden sich in einer peinlichen Lage; endlich schickten sie, wie erzählt wird, Menenius Agrippa als Gesandten zu den Ausgewanderten, der sie durch die Erzählung von der Empörung der Glieder gegen den Magen zur Versöhnlichkeit stimmte. Trotzdem kehrten die Plebejer nicht eher wieder nach Rom zurück, als bis man ihnen das Recht eingeräumt hatte, eigene Beamte, die zehn Volkstribunen, zu wählen. Diese erhielten die Die^ou»-Aufgabe, jeden einzelnen Plebejer gegen Willkür und Mißhandlung seitens der Beamten zu schützen. Jede Amtshandlung des Konsuls, jeden Beschluß des Senats konnten sie durch ihren Einspruch ungültig machen; sie galten für unverletzlich, und wer sich an ihnen vergriff, wurde geächtet. Ihre Einsetzung war der erste Sieg der Plebejer.
§ 64. Coriolan. Ein besonders stolzer und trotziger Patrizier war der Sage nach Gnäus Marcius, der den Beinamen Coriolanus führte. Dieser machte bei einer Hungersnot den Vorschlag, an die Plebejer nur dann Getreide zu verteilen, wenn sie aus das Tribunat verzichteten.
Daraus wurde er von den Tribunen angeklagt; und da er seine Verurteilung voraussah, verließ er Rom. Er ging zu den Feinden seiner Vaterstadt, zu den Volskern, und bestimmte diese zu einem Feldzuge gegen Rom, in dem er selbst sie führte. Unwiderstehlich drang er bis eine Meile vor Rom vor. Gesandte, die man an ihn schickte, wies er ab; auch den Priestern, die ihn um Gnade anflehten, schenkte er kein Gehör; erst als die römischen Frauen, an ihrer Spitze seine Mutter und seine Gattin, bittend in seinem Lager erschienen, führte er das Volskerheer wieder nach Hause.
§ 65. Die Fabier. Cincinnatus. Unbändiger Standeshochmut, wie ihn Coriolan an den Tag legte, war ein wesentlicher Zug in dem Charakter der römischen Patrizier. Daß ste aber auch andere, bessere Eigenschaften besaßen, den Geist opferfreudiger Vaterlandsliebe, strengen Ernst und Einfachheit der Sitten, bewies das Beispiel der Fabier und des Cincinnatus.
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Geschichte der Römer.
steigen. Und in der Tat folgte ihm der größte Teil der Versammlung. Doch verlieh er darauf Rom und begab sich auf sein campanisches Landgut. Dort starb er bald; wie er es angeordnet hatte, wurde seine Asche nicht nach der Hauptstadt übergeführt.
Cato. Zu seinen Gegnern gehörte Marcus Porcius Cato, ein ehrenhafter, sittenstrenger, vaterlandsliebender Mann, der mit ganzer Seele auf die Erhaltung des echten Römertums bedacht war. Er sah mit tiefer Sorge, wie sich in Rom seit den unerhörten Siegen der letzten Jahrzehnte alle Verhältnisse änderten, wie Genußsucht, Habgier und Müßiggang einzogen und die frühere Einfachheit und Strenge verdrängten, wie die Bildung und die Anschauungen der von ihm als leichtfertig verachteten Griechen immer weitere Fortschritte machten und über die Überlieferungen und Sitten der Vorfahren den Sieg zu gewinnen schienen. Er war der Sohn eines Landwirts; Landwirtschaft blieb auch später seine Lieblingsbeschäftigung. Den Höhepunkt seines Lebens erreichte er in seiner Censur, die er mit einem gleich-gesinnten Amtsgenossen zusammen bekleidete; mit großer Schärfe übten beide das ihnen zustehende Recht, solche Persönlichkeiten, denen man einen unwürdigen Lebenswandel vorwarf, aus dem Senat oder aus dem Ritterstande auszustoßen oder ihnen eine Rüge zu erteilen.
§ 81. Die Einverleibung Makedoniens, Griechenlands, Asiens.
Prrseus.indessen machte König Perseus von Macedonien noch einmal den Versuch, das römische Joch abzuschütteln. Mehrere Jahre dauerte der Krieg. Aber als Lucius Amilius Paullus, der Sohn des bei Cannä gefallenen Konsuls, bei der Stadt P y d n a an der macedonischen Küste im Jahre 168 einen völligen Sieg errungen hatte, gab Perseus die Hoffnung auf und verließ flüchtig sein Land; er ward jedoch gefangen genommen, und Amilius führte ihn mit sich nach Italien und ließ ihn bei dem glänzenden Triumph, den er feierte, mit aufführen. Etwas später, 146, wurde Mace-Macedonien fronten zur römischen Provinz gemacht.
In demselben Jahre nahm die Freiheit Griechenlands ein Ende. Der a ch ä i s ch e Bund, der zahlreiche griechische Städte vereinigte, hatte es gewagt, sich gegen die römische Willkür aufzulehnen. Aber die Griechen von damals waren ihren Vorfahren sehr unähnlich, ein sittlich gesunkenes Volk ohne Tapferkeit und Vaterlandsliebe. Nach kurzem Widerstände wurden sie geschlagen; die Stadt Korinth wurde im Jahre 146 von dem Konsul Luciusmummius genommen und zerstört. So hatten es aus Handels-eifersucht die römischen Kaufleute gewünscht; Roms politische Macht wurde dazu benutzt, um auch dem Handel Roms die Herrschaft in den Ländern des
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Geschichte der Römer.
ein. Dieser war der Sohn des Siegers von Pydna, Ämilius Paullus, war aber von Publius Scipio, dem Sohn des Afrikanus, adoptiert d.h. al& Sohn angenommen worden und führte nun desfen Namen mit dem Zusätze Ämilianus. Er war ein umsichtiger und entschlossener Feldherr, dazu maßvoll und gerecht, milde und zuvorkommend im Verkehr, ein Liebhaber griechischer Bildung; beim Volke war er sehr beliebt und wurde daher vor der üblichen Zeit zum Konsul gewählt. Er schloß zunächst Karthago von der Landseite durch eine Kette von Befestigungen ab. Darauf sperrte er auch den Hafen, indem er einen Damm baute, welcher die Einfahrt abschloß. Und nun begann der Sturm auf die Stadt, in der bereits Hunger und-Krankheit herrschten. Erst wurden die Häfen erobert; darauf drangen die Römer, Schritt für Schritt erkämpfend, bis zum Marktplatz und von da in andauerndem, heftigstem Kampfe durch die brennenden Straßen bis zur Burg vor. Jetzt ergab sich der Rest der Bevölkerung, 50 000 Menschen^ die nachher in die Sklaverei abgeführt wurden. Auch der feindliche Feldherr Hasdrubal warf sich, einen Ölzweig in der Hand, Scipio zu Füßen. Nur die römischen Überläufer ergaben sich nicht; mit ihnen sand die Gattin Hasdrubals, ihren Gemahl als Feigling verfluchend, in den Flammen des' die Burg krönenden Tempels den Untergang.
Karthago brannte völlig nieder. Uber die Stätte wurde der Pflug 146- gezogen, zum Zeichen, daß sie nie wieder bewohnt werden sollte. Das Gebiet von Karthago wurde unter dem Namen Afrika zur Provinz, gemacht. Scipio erhielt wie sein Adoptivgroßvater den Namen Afrikanus.
Die spanischen Kriege.
§ 83. Während die Römer der Macht Karthagos ein Ende bereiteten und sich zu Beherrschern des Orients machten, hatten sie zugleich lange und sich immer wieder erneuernde Kriege mit den spanischen Bergvölkern zu führen, die ihre Freiheit, wie einst gegen die Karthager, so nunmehr gegen die neuen Bedränger tapfer und zähe verteidigten. Am längsten und hartnäckigsten widerstanden die Einwohner der Stadt »umantia N u m a n t i a, die am oberen Duero in wilder Gebirgsgegend auf der Höhe lag. Erst als Scipio Ämilianus gegen sie gesandt wurde, iss. erlag die Stadt nach verzweifeltem Kampfe im Jahre 133. Sie wurde zerstört und dem Erdboden gleich gemacht. Scipio aber fügte seinem Namen den Beinamen Numantimts bei.
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Geschichte der Ndmer.
Stellung. Er führte damals eine wichtige Neuerung im Heerwesen ein, indem er eine Menge besitzloser Bürger in das Heer aufnahm. Leute, die nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren hatten, die aus dem Kriege ein Gewerbe machten und, wie die Landsknechte einer späteren Zeit, allein ihrem Feldherrn anhingen, falls er sie gut behandelte. Inzwischen kehrten die Feinde über die Pyrenäen zurück, um von neuem Gallien zu durchziehen. Als sie dann aber endlich den Zug nach Italien antraten, trennten sich die beiden Völker voneinander. Die Kimbern zogen über den Brennerpaß, die Teutonen die Rhone abwärts.
Marius, der den Teutonen gegenübertrat, vermied zuerst eine Schlacht; er schlug ihnen gegenüber ein Lager auf und war vor allem darauf bedacht, seine Truppen an den Anblick der gefürchteten Feinde zu gewöhnen. Als diese endlich ausbrachen und, Hohnworte rufend, am römischen Lager vorüber nach Süden zogen, folgte er ihnen, bewahrte aber auch ferner die größte Vorsicht und schlug jede Nacht sein Lager auf einer Anhöhe auf. Bei Schlacht bei Aqua Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, kam es zur Schlacht. %quio2.e;t a Die Römer standen auf Anhöhen; die Germanen griffen von unten her an, litten schwer unter der Sonnenglut und wurden endlich, als ihr Ansturm bereits ermattete, durch eine römische Abteilung im Rücken angegriffen. Da flohen sie; aber noch mußten die Römer das Lager des Feindes erstürmen, das selbst von den Frauen verteidigt wurde, bis der Kampf mit der völligen Vernichtung der Teutonen endete.
Im nächsten Jahre trat Marius den Kimbern entgegen, die durch Schlacht bei das Etschtal in Oberitalien eingedrungen waren. Bei V e r c e l l ä trafen erce “ ' die Heere aufeinander, und trotz der Tapferkeit der Germanen fiel auch hier
der Sieg der besseren Führung, Bewaffnung und Zucht der Römer zu. Viele der germanischen Frauen gaben sich, um der Sklaverei zu entgegen, selbst den Tod. Rom war aus einer ungeheuren Gefahr gerettet worden.
Sturz des Marius wurde hochgefeiert und bekleidete im Jahre 100 zum sechsten
ajtartus. Konsulat. Aber in seinem maßlosen Ehrgeiz ging er eine Ver-
bindung mit einigen Demagogen ein, welche, um die Senatsregierung zu stürzen, Unruhen im Staate anstifteten, aber dabei ums Leben kamen. Diese Vorgänge schadeten seinem Ansehen sehr. Marius, der noch vor kurzem hochgepriesene Feldherr, mußte sehen, daß er gemieden, ja verachtet wurde, und verließ, unmutig und von Rachsucht erfüllt, die Hauptstadt.
Sulla.
Drr Bundes. § 90. Der Bundesqenossenkriea und Sullas Staatsstreich. Einige
flmeg.nä Jahre später wurde die römische Herrschaft durch einen Aufstand der italischen
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Sulla Sullas
Sulla.
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Bund esgenossen schwer erschüttert, zu denen die Mehrzahl der Städte und Landschaften Italiens gehörte. Ihnen hatte schon Ga^us Gracchus das römische Bürgerrecht zubilligen wollen (§87), aber der Versuch war an der Eifersucht des römischen Volkes gescheitert. Jetzt erhoben sie sich, schloffen einen Bund untereinander, stellten Heere aus und verteidigten sich gegen die Römer mit solcher Tapferkeit und Ausdauer, daß diese sich entschließen mußten, nicht nur den treu gebliebenen Bundesgenossen, sondern auch allen denen, die bis zu einem bestimmten Tage die Waffen niederlegen würden, das Bürgerrecht zu verleihen. So gelang es allmählich, in dem größeren Teile Italiens Ruhe und Frieden wiederherzustellen.
In diesen Kämpfen hatte sich Lucius Cornelius Sulla als Sulla. Feldherr ausgezeichnet, derselbe, der einst die Auslieferung des Jugurtha bei dem König Bocchus durchgesetzt hatte und daher von manchen als der eigentliche Vollender des jugurthinischen Krieges gepriesen wurde. Seit jener Zeit standen Sulla und M a r i u s sich eifersüchtig gegenüber. Sie waren voneinander sehr verschieden. Marius war der Sohn eines Tagelöhners, wenig gebildet, ein tüchtiger Soldat, aber von leidenschaftlichem Wesen und ein schlechter Staatsmann; Sulla war ein Mann von altem Adel und hoher Bildung, eine hochbegabte Persönlichkeit, ein hervorragender Feldherr und zugleich der erste Staatsmann seiner Zeit, ebenso kühn und entschlossen wie umsichtig und besonnen, freilich auch selbstsüchtig und grausam. Für das Jahr 88 wurde er zum Konsul gewählt. Ihm siel der Oberbefehl in dem 88-Kriege gegen den König Mithridates von Pontus zu, der eben damals ausgebrochen war. Da setzten die demokratischen Parteiführer bei der Volksversammlung durch, daß an seiner Stelle Marius, obirohl cr damals gar kein Amt bekleidete, mit der Führung dieses Krieges beauftragt wurde.
Indessen unterwarf sich Sulla diesem Beschlusse nicht. Vielmehr führte er das Heer, das in Campanien stand, gegen die Hauptstadt, und zum ersten Male erlebte es Rom, daß es von den eigenen Legionen unter der Führung eines unbotmäßigen Feldherrn eingenommen wurde. Der Staats st reich gelang und die Gegner flohen; mehrere von ihnen wurden geächtet und ein Preis auf ihr Haupt gesetzt. Marius, der zu den Geächteten gehörte,S3u»rt suchte nach Afrika zu entkommen. Bei der Stadt Minturnä wurde er, im Morast versteckt, von Reitern ausgespürt, und die Behörden der Stadt beschlossen ihn im Gefängnis zu töten. Aber der Sklave, den sie damit beauftragten, ein gefangener Kimber, erschrak vor den flammenden Augen des gewaltigen Mannes, der ihm zurief: „Mensch, du willst den Marius töten?" und entfloh entsetzt aus dem Kerker. Da wandelte sich die Stimmung des
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Extrahierte Ortsnamen: Italiens Italiens Campanien Rom Afrika
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Geschichte der Römer.
Stadtrats; ehrenvoll wurde Marius zur Küste hinabgeleitet und ihm ein Schiff zur Verfügung gestellt, das ihn nach Afrika brachte. Auch dort freilich rvar er nicht sicher. Auf der Stätte des alten Karthago trat ein Bote des dortigen Statthalters vor ihn und teilte ihm mit, sein Herr verbiete ihm den Aufenthalt in der Provinz, worauf ihm der greise Kriegsmann erwiederte: „Sage deinem Herrn, du habest den Marius auf den Trümmern von Karthago sitzen sehen!"
§ 91. Der erste mithridatische Krieg. Indessen verließ Sulla Italien und setzte nach Griechenland hinüber, wo bereits die Truppen der Mithrldates. Mithridütes standen. Mithridates, der Beherrscher des am schwarzen Meer gelegenen Königreichs P o n t u s, ist einer der bedeutendsten unter den Feinden Roms gewesen. Sein Reich hatte er bis über die Krim ausgedehnt. Er war ein Mann von gewaltigen Körperkräften, von mächtiger Willenskraft und von bedeutenden Geistesgaben; er soll 22 Sprachen gesprochen haben. Andrerseits war er von einem zügellosen Ehrgeiz erfüllt, von ungeheurer Leidenschaft, Grausamkeit und Verschlagenheit. Im Jahre 88 war er in die Provinz Asien eingefallen und hatte sie schnell erobert. Einen römischen Feldherrn, den er gefangen genommen hatte, tötete er dadurch, daß er ihm geschmolzenes Gold in den Mund gießen ließ, um, wie er sagte, feine Habsucht zu sättigen. Von Ephesus aus ließ er sodann den furchtbaren Befehl ergehen, alle Römer, die sich im Lande aufhielten, niederzumachen; dieser Blutbefehl wurde von den über die Geldgier der römischen Beamten und Kaufleute erbitterten Provinzialen sehr bereitwillig ausgeführt, und 80 000 Menschen fielen ihm zum Opfer.
Der erst« Nunmehr ging das Heer des Mithridates nach Griechenland hin-batiw §der. Hier aber wurde er von Sulla zweimal besiegt. In der zweiten Änefl' Schlacht freilich wankte schon die römische Schlachtreihe, und es kam soweit, daß Sulla selbst ein Feldzeichen ergriff und sich mit ihm in die feindlichen Reihen stürzte; jetzt erst hielten die Seinen dem Feinde stand und schlugen ihn schließlich in die Flucht. Nach diesem Siege ging er nach Asien hinüber, und bald darauf sah sich Mithridates im Jahre 84 genötigt, Frieden zu schließen und seine Eroberungen herauszugeben.
§ 92. Der Bürgerkrieg und Sullas Diktatur. Während Sulla gegen Mithridates focht, hatten in Rom die Demokraten wieder die Herrschaft Linna und gewonnen. Marius kehrte aus Afrika zurück und lagerte sich mit emer Marius. S3anbe t)on Abenteurern, Verbrechern und flüchtigen Sklaven vor der Haupt-
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Das zweite Triumvirat.
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Antonius vor dem versammelten Volke anbot, gern angenommen, wenn ihm nicht das Murren der Menge gezeigt hätte, daß er besser tue, dies noch nicht zu wagen.
Cäsar wandte seine gewaltige Macht in vortrefflicher Weise an, fo daß seine kurze Regierung zum Segen für das Reich wurde. Gegen seine bisherigen Gegner zeigte er eine klug berechnete Milde und begnadigte viele von ihnen. In den Provinzen gründete er zahlreiche Kolonien und siedelte dort arme Bürger an; so gelang es, die große Zahl der Besitzlosen, die sich in Rom aushielten und dort von den Getreidespenden des Staates lebten, zu vermindern. Die Untertanen des Reichs schützte er gegen die Erpressungen der Statthalter und der Steuerpächter. Der zunehmenden Sittenlosigkeit suchte er durch Gesetze entgegenzutreten, welche auf Gewalttat und Bestechung harte Strafen setzten und den Luxus einschränken sollten. Auch den Kalender, der in völlige Zerrüttung geraten war, ordnete er unter Heranziehung eines Astronomen aus Alexandria. So entstand der julianische Kalender, der allgemein in Geltung gewesen ist, bis ihn im sechzehnten Jahrhundert Papst Gregor Xiii. hat verbessern lassen; in Rußland gilt er noch heute.
Mitten in seiner großartigen Herrschertätigkeit erlag Cäsar einer Verschwörung, an der sich teils begnadigte Pompejaner, teils unzufriedene Eäsarianer beteiligten und deren Führer der finstere und ehrgeizige C a s s i u s und der von Cäsar immer sehr begünstigte Junius Brutus waren.
Als er am 15. März 44 trotz mehrfacher Warnungen und trotz der böfen Cäsars «r. Träume seiner Gemahlin sich in den Senat begeben hatte, wurde er von 16 • den Verschworenen überfallen. „Auch du, Brutus!" rief er, als auch dieser den Dolch aus ihn zückte, verhüllte sein Haupt und sank, von dreiundzwanzig Stichen durchbohrt, an der Bildsäule des Pompejus nieder.
Cäsar gehört als Feldherr wie als Staatsmann und R e g e n t zu den größten Männern der Weltgeschichte. Um seinen Ehrgeiz zu befriedigen und die Alleinherrschaft zu erreichen, hat er unlautere Mittel nicht verschmäht; aber als er die Macht-in den Händen hatte, erwies er -sich als einen großen Regenten. Der vielseitige Mann zählt aber auch zu ton bedeutendsten römischen Schriftstellern; er hat die Geschichte feiner Taten selbst geschrieben.
5. Die Zeit des Emporkommens Octavians.
Das zweite Triumvirat.
§ 104. Die Cäsarmörder hatten gehofft, daß sich ihnen die Be- «ntonta«. Dölkerung Roms begeistert anschließen würde. Aber das Gegenteil trat ein.
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Extrahierte Personennamen: Antonius Cäsar Cäsar Gregor_Xiii Gregor Cäsar Cäsar Junius_Brutus Brutus Cäsars Brutus Cäsar